Das innere Begrüßen

Veröffentlicht am 4. August 2022 um 20:45

Hier möchte ich Dir von einer ganz einfachen Praxis erzählen,

die für mich immer wieder einen wohltuenden Wandel oder eine Vertiefung meines Erlebens bewirkt.

 

Immer wieder im Verlauf eines Tages begrüße ich verschiedene Aspekte meines Erlebens:

Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen.

Ich wende das Begrüßen einfach dann an, wenn es mir mal wieder einfällt.

Gerade habe ich zum Beispiel meine Freude an der Abendstimmung vor meinem offenen Fenster begrüßt: "Willkommen."

Als nächstes begrüße ich meine Freude daran, dass ich nun endlich mal von dieser Praxis schreibe: "Willkommen."

Jetzt Grüße ich meine Absicht beim Schreiben dieses Textes: Das, was mir gut tut, mit anderen Menschen zu teilen: "Willkommen."

Ich artikuliere das Wort "Willkommen" innerlich, ohne es auszusprechen.

Das innere Begrüßen praktiziere ich ebenso mit unangenehmen Aspekten meines Erlebens.

Da ist zum Beispiel die leichte Anspannung in meinem Rücken: " Willkommen."

Die Unsicherheit darüber, ob dieser Text für Dich interessant ist: "Willkommen."

Der Wunsch, der Weisheit meines Lebenstromes zu vertrauen: "Willkommen."

Häufig begrüße ich drei Aspekte meines Erlebens hintereinander, und mache dann eine Pause.

 

In der Pause kann ich immer wieder ein Interesse daran wahrnehmen, was mir wohl als nächstes auffällt, was ich als nächstes Begrüßen könnte. Manchmal bekomme ich gerade in den Pausen zwischen dem Begrüßen eine Ahnung oder ein Gespür davon, wie alle Aspekte meines Erlebens bereits willkommen sind, ohne dass ich die Begrüßung zu artikulieren brauche. Ich spüre das große Willkommen, welches mich beständig ins Leben bringt.

Was verändert sich sonst noch in meinem Erleben durch das Begrüßen?

Mein Bewusstsein für meine inneren Vorgänge wird wacher, weiträumiger und heller.

Wiederstand gegenüber unangenehmen Aspekten meines Erlebens läßt nach. Dies geschieht insbesondere auch dadurch, dass ich festelle, dass der unangenehme Aspekte (zum Beispiel ein selbstverurteilender Gedanke) nicht "mein ein und Alles ist".

Und ich nehme war, dass ich, als wahrnehmendes selbst, da bin.

In verletzlichen Bereichen unserer Psychodynamik bleiben wir häufig über längere Zeiten in einem Erleben von Ewigkeit, Abkapselung und umfassender Identifikation mit unseren Bewusstseinsinhalten scheinbar gefangen sind - wir sind 'getriggert'.

 

Zu Gedanken:

Gedanken, die authentisch begrüßt werden steigen auf der emotionalen Skala häufig auf wie ein Korken im Wasser

das Denken wird beim Begrüßen als in mir Geschehende wahrnehmbar - ich bin nicht meine Gedanken

ich kann wahrnehmen, wie meine Gedanken Früchte eines bestimmten Zustandes meines Nervensystems oder meines emotionalen Anziehungsfeldes sind

 

These: Das Begrüßen aktiviert den prefontalen Kortex, kann uns aus dem lymbischen / bottom up hijack helfen

Vielleicht einfacher: es stärkt Übersicht, Verständnis und Mitgefühl, hilft aus der Ohnmacht in die Handlungsfähigkeit.

Und das tollste: ich muss dazu nicht wirklich etwas tun, außer mich durch das Begrüßen daran erinnern, das ich wirklich da bin: dass ich meine Bewusstseinsinhalte nicht mit mir verwechseln brauche.

 

Begrüßen von Absichten und Filtern

z.B.: wie möchte ich gerade sein

 

Das 'wie' des Begrüßens

Wiederstand und authentische Freundlichkeit - mit welche Stimme könnte das Begrüßen ankommen?

tatsächlich können wir das Begrüßen nicht mache, es ist größer als wir, das Artikulieren nur ein Zugang zum großen willkommen

daher lauschen ebenso mit offenen sinnen da sein

 

die Rolle des Begrüßens von Körperempfindungen

läßt mich spüren, dass ich tatsächlich da bin, verbindet mich weitem Bewußtseinsraum

Anker meiner Begrüßung, oder?

 

 

Beispiel:

Angst vor Gleichaltrigenidentifikation

Wandel

Video hierzu?